Ein Druckschmerz über dem tastbaren äußeren Hüftknochen ist ein Hinweis dafür, dass eine Reizung des Schleimbeutels vorliegen kann. Auslöser für eine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte ist unter anderem das Tragen bzw. das Gehen auf Schuhen mit sehr hohen Absätzen, aber auch ein sehr schlanker Körperbau.
Der Schleimbeutel in der Hüfte dient dazu, dass sich Oberschenkelmuskulatur und Haut nicht auf dem Kochen auf- bzw. abreiben. Ist der Schleimbeutel bereits verplumpt und dauergereizt, so kann dies bei einigen Patienten sogar dazu führen, dass die Muskulatur über den Hüftknochen springt bzw. schnappt (dies ist meist deutlich hörbar).
Behandelt werden sollte eine Schleimbeutelentzündung durch einen Therapie mit Medikamenten oder Spritzen, Elektrotherapie und Kinesiotape. Bei einigen Patienten ist je nach Krankheitsverlauf auch eine Entfernung des Schleimbeutels (durch OP) zu empfehlen.
Das Hüftgelenksimpingement ist eine Erkrankung junger, meist sportlich aktiver Patienten, bei denen es zu einschießenden Schmerzen in der Hüft- und Leistenregion kommt. Meist treten diese Beschwerden bei Drehbewegungen der Hüfte unter Last oder bei endgradigen Bewegungen mit hoher Geschwindigkeit (Fußball, Golf, Tennis, Kickboxen) auf.
Verursacht wird dieses Einklemmen / Impingement oft durch eine Art Inkongruenz des Hüftkopfes und der Hüftpfanne. Dabei wird eine knöcherne Überhöhung am Hüftkopf-Schenkelhals Übergang bei entsprechenden Bewegungen in die Gelenkspfanne gepresst und verursacht dort Reizungen der Gelenksinnenhaut und Knorpelschäden. Dies führt oft zu stechenden Schmerzen und dauerhaft zu einem vorzeitigen Hüftgelenksverschleiß.
Konservative Therapiemaßnahmen mit Physikalischer Therapie, Krankengymnastik und Injektionen erzielen oft nur kurzfristige Linderung. In diesen Fällen sollte eine minimalinvasive Hüftarthroskopie erfolgen, um den Knochenüberstand abzutragen und damit die Ursache der Beschwerden zu beseitigen.
Abgelöste Knorpelanteile äußern sich im Hüftgelenk in Blockierungen. Die meisten Patienten können das betroffene Gelenk nicht mehr ganz Strecken oder Beugen und klagen über Einklemmungserscheinungen und Schmerzen.
Ursachen hierfür sind häufig Schleimhauterkrankungen, die fälschlicherweise Knorpelkonglomerate bilden, Unfälle, Alterserscheinungen oder lokale Durchblutungsstörungen.
Stehen solche Einklemmungserscheinungen im Vordergrund ist eine konservative Therapie kaum Erfolg versprechend und meist eine Operation (Arthroskopie) erforderlich, um die freien Gelenkkörper zu entfernen und Folgeschäden wie eine vorzeitige Arthrose zu verhindern.
Der Knorpel im Hüftgelenk dient als Stoßdämpfer zwischen den Gelenkflächen. Die Folgen eines Unfalls, Alterserscheinungen, Fehlbelastungen aber auch ein lange bestehendes Hüftgelenks-Impingement können zu Knorpelschäden führen. Knorpelschäden werden je nach Tiefe des Defektes in 4 Schweregrade eingeteilt.
Typische Beschwerden bei Knorpelschäden sind Anlauf- und Belastungsschmerzen sowie Schwellneigung und Überwärmung. Je nach Schweregrad, Größe und Lokalisation des Knorpelschadens stehen unterschiedliche stadiengerechte Therapieoptionen zur Verfügung. Diese reichen von konservativen Maßnahmen wie Injektionen oder Akupunktur über arthroskopische Eingriffe bis hin zur Hüftgelenksendoprothese beim Vollbild des Knorpelschadens, der Arthrose.
Deutliche Bewegungseinschränkung und bei Belastung Schmerzen in der Leistengegend (teilweise mit Schmerzausstrahlung in den Oberschenkel) weisen auf eine Hüftgelenksarthrose hin. Ursachen hierfür sind meist alters- oder überlastungsbedingte Abnützungen des Knorpels.
Aber auch junge Menschen können bereits unter einer Hüftgelenksartrose (auch Coxarthrose genannt) leiden. Eine frühzeitige Hüftgelenksarthrose wird häufig ausgelöst durch Infektionen des Hüftgelenkes, ein länger bestehendes Impingement der Hüfte, Hüftreifungsstörungen im Säuglingsalter, Ernährungsstörungen während der Wachstumsphase des Hüftkopfes, aber auch durch einen Bruch des Schenkelhalses oder aus Veranlagung.
Viele Patienten befürchten, dass bei einer Hüftgelenksarthrose das Hüftgelenk gleich mittels Operation ersetzt werden muss. Dies ist allerdings meist erst im Endstadium der Erkrankung bei ausgeprägter Deformierung und Bewegungseinschränkung des Hüftgelenkes der Fall und heutzutage eine orthopädische Routineoperation.
In den meisten Fällen hilft eine Behandlung durch Magnetfeld - oder Elektrotherapie, physikalische und thermische Behandlung, Akupunktur, Krankengymnastik und die Gabe von Medikamenten oder Spritzen