Der innere und äußere Meniskus sind zwei halbmondförmige Scheiben, die dem Kniegelenk als Puffer zwischen Ober- und Unterschenkelknorpel dienen. Vor allem aus dem Sportbereich ist uns allen der Meniskusschaden bzw. ein „Riss des Meniskus“ bekannt. Ein akuter Schmerz führt die Patienten zum Arzt. Bei kleinen degenerativen Einrissen bestehen initial meist nur geringe Schmerzen, jedoch eine oft anhaltende Schwellneigung des Kniegelenkes insbesondere nach Belastung.
Der Meniskus ist nur an seiner Basis durchblutet. Daher wächst ein Meniskus, der an- oder eingerissen ist, nicht mehr auf natürlichem Weg zusammen. Durch weitere Bewegungen und Belastungen dehnt sich der Riss weiter aus. Oft reicht dann bereits eine Bagatellverletzung wie das Aussteigen aus einem Auto oder eine Verdrehung beim Sport (Tennis oder Fußball), um den Meniskus komplett zu schädigen. Dabei ist der innere Meniskus bis zu sieben Mal häufiger betroffen als der äußere Meniskus.
Wir empfehlen, beschädigte Meniskusteile minimalinvasiv mittels Arthroskopie operativ entfernen zu lassen, um Folgeschäden vorzubeugen. Liegt der Riß im durchbluteten Basisbereich, ist auch eine Naht des Meniskus möglich.
Bei der Stabilisierung des Knies spielen das vordere und hintere Kreuzband eine entscheidende Rolle.
Die meisten Kreuzbandrisse ereignen sich beim Sport (insbesondere bei Rotationstraumen, z.B. bei unfreiwilliger X-Bein-Stellung des Knies mit gleichzeitiger Drehung nach außen). Durch diese äussere Krafteinwirkung wird das Kreuzband so stark gedehnt bzw. überdehnt, dass es reisst.
Die meisten Patienten klagen nach einem Kreuzbandriss über eine Instabilität des Knies, einhergehend mit starken Schmerzen, Bewegungseinschränkung und einem Bluterguss.
Mit einer arthroskopischen Kreuzbandplastik kann ein Kreuzbandriss behoben werden (oft müssen auch der Meniskus oder Knorpelschäden mitbehandelt werden). Wird dies versäumt, bleibt das Kniegelenk meist instabil und weitere Knorpel- und Meniskusschäden sowie eine spätere Arthrose sind häufig vorprogrammiert.
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Eine Gelenkinnenhautreizung oder Defekt an Meniskus oder Knorpel sind oft Auslöser für eine Bakerzyste (Bakerzyste = Ausbuchtung des Kniegelenkes nach hinten in die Kniekehle). Den verursachenden Schaden am Knie versucht der menschliche Körper durch die Mehrproduktion von Gelenkflüssigkeit wieder gut zu machen. Diese vermehrte Gelenkflüssigkeit bildet dann häufig eine Aussackung in der Kniekehle.
Im menschlichen Körper verbindet die Patellasehne das untere Ende der Kniescheibe mit dem Schienbein. Ein stechender Schmerz bei körperlicher Belastung (z.B. beim Sprint- oder Langstreckenlauf, häufig auch beim bergab Gehen) ist ein Zeichen für eine Entzündung des Sehnenansatzes an der Kniescheibe (Patellaspitzensyndrom).
Als Erstmaßnahmen sind strikte Ruhe, Schonung und Eisanwendungen zu empfehlen. Im Verlauf können Krankengymnastik mit Dehnübungen und Elektrotherapie oder Kinesio-Taping die Entzündung lindern. Bei anhaltenden Beschwerden empfiehlt sich die Gabe von Medikamenten oder eine einmalige Injektion. Nur in äußerst seltenen Fällen ist auch eine Operation notwendig (Entfernung des zurückgebildeten und entzündeten Sehnenanteils, Wiederanbindung der Sehne an die Kniescheibe).
Durch diverse neue Sportarten (z.B. Stepp-Aerobic, Carving Ski) kommt es bei immer mehr Patienten zu beschleunigten Abnutzungserscheinungen des Knorpels hinter der Kniescheibe. Erste Anzeichen wie Knirschgeräusche hinter der Kniescheibe, Schwellungen des Kniegelenkes nach Belastung und Schmerzen beim Treppensteigen sprechen meist für eine Kniescheibenarthrose. Die Auslöser und Ursachen hierfür sind:
Behandelt werden kann eine Arthrose hinter der Kniescheibe durch Injektionen, medikamentöse Therapie, Krankengymnastik, Kinesiotape, minimalinvasive knorpelchirurgische Maßnahmen und durch molekulare Orthopädie.
Knieschmerzen treten sehr häufig bei Kindern und Jungendlichen auf und sind trotz der unangenehmen Symptome, die durch sportliche Betätigung teilweise noch verstärkt werden, oft harmlos. In den meisten Fällen verschwinden diese, leider oft erst nach geraumer Zeit, von selbst.
Dennoch sollte den Beschwerden nachgegangen werden, um ernsthaften Erkrankungen zu erkennen mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Denn Knieschmerzen und allgemein alle von Jugendlichen und Kindern geäußerte Beschwerden sollten ernst genommen und zunächst genau diagnostisch abgeklärt werden.
Typische Beschwerden bei Knorpelschäden sind Anlauf- und Belastungsschmerzen sowie Schwellneigung und Überwärmung. Je nach Schweregrad, Größe und Lokalisation des Knorpelschadens stehen unterschiedliche stadiengerechte Therapieoptionen zur Verfügung.
Diese reichen von konservativen Maßnahmen wie Injektionen oder Akupunktur über arthroskopische Eingriffe mit knorpeltherapeutischen Maßnahmen bis hin zur Kniegelenksendoprothese beim Vollbild des Knorpelschadens, der Arthrose.
Der Knorpel im Knie dient als Stoßdämpfer zwischen den Gelenkflächen. Die Folgen eines Unfalls, Alterserscheinungen, aber auch Fehlbelastungen bei O- oder X-Bein sowie Meniskus- und Bänderschäden können zum Abrieb der Knorpelschicht führen. Knorpelschäden werden je nach Tiefe des Defektes in 4 Schweregrade eingeteilt:
Dabei entspricht Grad 0 dem Normalbefund, Grad 1 zeigt eine Erweichung der Oberfläche, Grad 2 bedeutet Auffaserung der Oberfläche mit Einrissen und deutlicher Fibrillation, Grad 3 ist durch tiefe Fissuren bzw. Krater gekennzeichnet, die aber den darunterliegenden Knochen noch nicht erreichen, im Grad 4 kommt es zum vollständigen Knorpelverlust mit stellenweise frei liegendem Knochen.
Kniegelenksarthrose ist ein weitreichender Begriff unter dem man fast alle degenerativen Erkrankungen des Kniegelenkes mit zunehmender Zerstörung des Gelenkknorpels zusammenfassen kann.
Der Knorpel im Knie dient als Stoßdämpfer zwischen den Gelenkflächen. Die Folgen eines Unfalls, Alterserscheinungen, aber auch Fehlbelastungen bei O- oder X-Bein sowie Meniskus- und Bänderschäden können zum Abrieb der Knorpelschicht führen. Eine Kniegelenksarthrose ist das Endstadium des Knorpelschadens und macht sich durch Anlauf- und Belastungsschmerzen oder durch überwärmte und angeschwollene Gelenke bemerkbar. Typisch für eine Arthrose im Kniegelenk ist auch der „wellenförmige Verlauf“ zwischen starken Schmerzen und beschwerdeärmeren Phasen.
Linderung der Schmerzen erlangt man durch eine medikamentöse Therapie und durch die Gabe von Spritzen (Hyaloronsäure / Interleukintherapie), oft in Kombination mit Krankengymnastik, Magnetfeld-Therapie und Akupunktur.
Falls hiermit keine durchgreifende Besserung erzielt werden kann, empfehlen sich arthroskopische knorpelchirurgischen Maßnahmen („Gelenktoilette“) oder eine Kniegelenksendoprothese. Dies ist allerdings meist erst im Endstadium der Erkrankung bei ausgeprägter Deformierung und Bewegungseinschränkung des Kniegelenkes notwendig und heutzutage eine orthopädische Routineoperation.