Es ist uns allen bestimmt schon öfters passiert – in der Eile und Hektik „knickt man um“. Dies ist zwar meist schmerzhaft, führt aber selten zu ernsthaften Verletzungen. Durch das Umknicken werden die Bänder zwischen Fuß und Unterschenkel gedehnt. Oft sind ein geschwollenes Gelenk, Schmerzen beim Gehen oder Auftreten und manchmal ein Bluterguss an der Fußaußenseite die Folge. Durch eine Ruhigstellung des Fußes klingen die Schmerzen und Symptome meist schnell wieder ab.
Aber auch ein Bänderriss kann die Folge sein. Damit bei einem Bänderriss das Band wieder von selbst verheilen kann, ist eine längere Ruhephase zwingend notwendig. Geschieht dies nicht, so sind Folgeschäden wie Instabilität des Sprunggelenkes (Unsicherheit beim Laufen oder Gehen) mit häufigem erneutem Umknicken vorprogrammiert.
Einer Instabilität kann durch äußere Hilfen wie Tape- oder Zinkleimverbände, Schienen oder hohe, stabile Spezialschuhe entgegengewirkt werden. Bei manchen Patienten ist allerdings auch einen Operation nötig, bei der die zerstörten und gerissenen Bänder wieder adapiert und vernäht werden.
Durch die Achillessehne erfolgt die Kraftübertragung der Wadenmuskulatur zur Ferse. Kleinste Risse in den Fasern der Sehne, ausgelöst durch wiederholte Belastungen z.B. beim Sport, eine veränderte Fuß- oder Gelenkform (z.B. Senk-Spreizfuß) oder eine Fehlform der Beinachse sind häufige Ursachen der Achillessehnenschmerzen. Die Beschwerden sind anfangs eher gering und drücken sich meist nur durch einen Belastungs- und Dehnungsschmerz aus. In der Folge kommt es oft zu einer massiven Verdickung und Druckschmerzhaftigkeit der Sehne und des umgebenden Sehnengleitgewebes.
Im Spätstadium bestehen Schmerzen nicht nur dauerhaft bei Belastung (z.B. beim Sport), sondern auch nach Ruhephasen (z.B. Sitzen oder Liegen) oder morgens nach dem Aufstehen. Bleibt der Achillessehnenschmerz unbehandelt, kommt es neben der degenerativen Verdickung der Sehne manchmal auch zu Spontanrupturen der Sehne bei Bagatelltraumen.
Gute Behandlungserfolge erzielt man mit einer Absatzerhöhung, Spezial-Einlagen, Kinesiotape, medikamentöser Therapie und gezielten Injektionen. Zu empfehlen ist auch eine Softlaser- oder Magnetfeldtherapie, physikalische Therapie und Akupunktur. In Ausnahmefällen kann bei hartnäckigen Beschwerden eine Operation notwendig werden.
Kleine, abgelöste Knorpelanteile lösen im Sprunggelenk Blockierungen aus. Die meisten Patienten können das betroffene Gelenk nicht mehr ganz Strecken oder Beugen und klagen über Einklemmungserscheinungen. Ursachen hierfür sind oft Sportarten mit häufigen Umknick-Traumen, wie z.B. Fuß-, Volley- oder Handball, oder lokale Durchblutungsstörungen.
Stehen solche Einklemmungserscheinungen im Vordergrund ist eine konservative Therapie kaum Erfolg versprechend und meist eine kleine Operation (Arthroskopie) erforderlich, um die freien Gelenkkörper zu entfernen und damit Folgeschäden wie eine vorzeitige Arthrose zu verhindern.
Der Knorpel im Sprunggelenk dient als Stoßdämpfer zwischen den Gelenkflächen. Die Folgen eines Unfalls, Alterserscheinungen, lokale Durchblutungsstörungen aber auch dauerhafte Fehlbelastungen sowie Bänderschäden können zu Knorpelschäden führen. Knorpelschäden werden je nach Tiefe des Defektes in 4 Schweregrade eingeteilt:
Dabei entspricht Grad 0 dem Normalbefund, Grad 1 zeigt eine Erweichung der Oberfläche, Grad 2 bedeutet Auffaserung der Oberfläche mit Einrissen und deutlicher Fibrillation, Grad 3 ist durch tiefe Fissuren bzw. Krater gekennzeichnet, die aber den darunterliegenden Knochen noch nicht erreichen, im Grad 4 kommt es zum vollständigen Knorpelverlust mit stellenweise frei liegendem Knochen.
Typische Beschwerden bei Knorpelschäden sind Anlauf- und Belastungsschmerzen sowie Schwellneigung und Überwärmung.
Je nach Schweregrad, Größe und Lokalisation des Knorpelschadens stehen unterschiedliche stadiengerechte Therapieoptionen zur Verfügung. Diese reichen von konservativen Maßnahmen wie z.B. Injektionen bis zu knorpelchirurgischen arthroskopischen Eingriffen.
Wie bei jeder Art von Arthrose klagen auch hier die meisten Patienten über teilweise sehr starke Schmerzen beim Gehen und einer Einschränkung der Beweglichkeit. Das in die Hocke gehen ist meist unmöglich, da hier das Gelenk maximal gebeugt werden muss.
Da das Sprunggelenk zu einer der meist belasteten Regionen des Körpers zählt (Tragen des gesamten Körpergewichtes bei jedem Schritt), kann es auch hier v.a. bei Übergewicht, belastenden Sportarten, Fußfehlstellungen und häufigem Umknicken zum Gelenkverschleiß und Arthrose kommen.
Zur Behandlung empfehlen wir unseren Patienten eine Therapie mit Spritzen und Medikamenten, evtl. kurzfristige Ruhigstellung mittels Tape- oder Zinkleimverband und Entlastung, ergänzend Akupunktur oder Magnetfeldtherapie.
Falls hiermit und durch mögliche minimalinvasive arthroskopische knorpelchirurgische Maßnahmen keine dauerhafte Beschwerdelinderung erreicht werden kann, kann in seltenen Fällen eine Sprunggelenksendoprothese oder Versteifungsoperation sinnvoll sein.